Verdi bestreikt erneut die VAG

Die VAG wird durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt.

Die VAG wird durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt.

  • Kein Nahverkehr im VAG-Netz am 29. Februar und 1. März
  • Auch Stadionverkehr zum SC Freiburg am 1. März von Verdi-Streik betroffen
  • VAG-Vorstände kritisieren Verdi-Forderungen

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am Donnerstag, 29. Februar und am Freitag, 1. März, erneut von der Gewerkschaft Verdi bestreikt. Von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss fahren deshalb im VAG-Liniennetz an beiden Tagen keine Straßenbahnen und mit wenigen Ausnahmen keine Busse. Auch die Schauinslandbahn sowie das Kundenzentrum pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt im pluspunkt bleiben geschlossen.

Betroffen von dem Verdi-Streik ist auch der SC-Verkehr zum Europa-Park Stadion, in dem am 1. März um 20.30 Uhr der FC Bayern zu Gast beim SC Freiburg ist. Die VAG weist darauf hin, dass aufgrund des Streiks voraussichtlich weniger Frelo-Leihfahrräder zur Verfügung stehen werden, mit denen viele Fans sonst kostenlos und bequem zum Stadion kommen.

Im Omnibusbereich bleiben lediglich die Linien 15 und 32 am 29. Februar und 1. März weitgehend in Betrieb sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Alle anderen VAG-Buslinien fahren nicht. Alle stattfindenden Fahrten werden in der elektronischen Fahrplanauskunft verzeichnet sein.

Ein Notfallfahrplan ist nicht möglich. Betroffen vom Streik ist in der Nacht von Freitag auf Samstag auch der durchgehende Nachtverkehr im Stadtbahnnetz, die Nachtbuslinie N40 sowie die dazugehörigen Anschlusstaxi-Angebote in die angeschlossenen Umlandgemeinden.

Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten. Zudem wird darauf hingewiesen, dass mit den Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über die innerstädtischen Haltepunkte des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften Ziele in der Stadt Freiburg erreichbar sind.

 

 

VAG-Vorstände: Umsetzung der Verdi-Forderungen würde allein in Freiburg Mehrkosten pro Jahr in Höhe von über 14 Millionen Euro bedeuten

Die VAG-Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch kritisierten den Streik und die von Verdi vorgebrachten Forderungen in dem Tarifkonflikt deutlich.

„Die Arbeitgeberseite hat in den Verhandlungen bereits verbesserte Arbeitsbedingungen angeboten, auf die Verdi bisher überhaupt nicht eingegangen ist. Verdi fordert ein weiteres Gehaltsplus in einer Größenordnung von mehr als 30 Prozent. Das ist absolut nicht finanzierbar“, erklärte VAG-Vorstand Oliver Benz. Eine Umsetzung der Forderungen würde für die VAG jährlich ein zusätzliches Defizit in Höhe von über 14 Millionen Euro bedeuten, für das die Steuerzahlerinnen und -zahler aufkommen müssten.

„Durch den guten Tarifabschluss auf Bundesebene im vergangenen Jahr profitieren die VAG-Mitarbeitenden bereits heute von Gehaltssteigerungen, die deutlich über der aktuellen Inflationsrate liegen“, ergänzte VAG-Vorstand Stephan Bartosch. „Verbesserung der Arbeitsbedingungen und mögliche Entlastungen liegen auch in unserem Interesse, müssen aber finanzierbar sein. Nun trägt Verdi mit diesen völlig überzogenen finanziellen Forderungen den Tarifkonflikt kompromisslos aus. Auf dem Rücken derjenigen, die auf den Nahverkehr angewiesen sind und auf Kosten der Fußballfans, die nun andere Verkehrsmittel nutzen müssen.“

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die betroffenen Fußballfans Verständnis für die hohen Verdi-Forderungen haben, insbesondere vor dem Hintergrund, dass bereits 2023 ein deutliches Gehaltsplus verhandelt wurde“, sagte Oliver Benz und ergänzte: „Die Gewerkschaft ist auf verschiedene Angebote für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bisher nicht eingegangen und muss endlich in lösungsorientierte Verhandlungen eintreten.“ Die dritte Verhandlungsrunde findet am 5. und 6. März 2024 in Stuttgart statt.

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